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Mehr als 2000 Besucher beim Burgfest

Ummendorf, den 22.08.2016

Das Burgfest des Börde-Museums hat als Fortsetzung des Handwerkermarktes am vergangenen Wochenende großen Anklang gefunden.

 

Einige der Aussteller hatten für das Ummendorfer Burgfest auch weite Anmarschwege in Kauf genommen, andere kamen aus der Region. Während das Treiben im Innenhof mit Wackerbier aus Wackersleben oder schöner Keramik von Kirsten Sturm aus Ottleben den Marktcharakter prägte, ging es im Burggraben-Gelände vor allem handwerklich zu.

Schon die mittelalterlichen Klänge, die Kerstin Zogbaum und Torsten Eckert der Laute, Flöte oder dem Dudelsack entlockten, stimmten den Besucher darauf ein. Helga Kaminski aus Hagen in Westfalen, die schon vor rund 20 Jahren in Ummendorf dabei war, brachte dazu an ihrem Stand ein Spinnrad kräftig in Schwung und zeigte, was man alles aus Rohwolle machen kann. Zum Beispiel Einlegesohlen, Duftkräuterkissen oder Spiel- und Massagebälle. „Die Techniken und Fertigkeiten habe ich schon von meiner Oma erlernt“, sagte sie.

Wenige Schritte weiter feuerte André Schlauch mehrere Holzscheite kräftig an. Darunter ein Tongefäß, das bei 800 Grad gebrannt werden sollte. Schlauch kommt aus der Nähe von Greifswald, wo er eine Urkeramik-Werkstatt betreibt. Er fertigt und brennt unter anderem slawische und elbgermanische Keramik. Auch er war schon bei den ersten Handwerkermärkten dabei. Ganz neu dagegen der Seiler aus Wieglitz, dem die Besucher beim Drehen der Seile und Spleissen erstaunt über die Schulter sahen.

Bei Gerhard Kalden aus dem hessischen Homberg (Efze) konnte man denken, er würde im Burggraben ständig leben. Neben einem urgeschichtlichen Zelt aus Tierhäuten hielt er eine kleine Feuerstelle unter Kupferkesseln in Gang. „Ich will hier zeigen, wie die Jäger und Sammler gelebt haben, es geht um urtümliche Lebensformen. Das Lederzelt zum Beispiel musste leicht und zusammenlegbar sein“, erklärte er.

„Mittlerweile macht ja jedes Dorf so etwas“, meinte Ummendorfs Bürgermeister Reinhard Falke, „da muss man sich etwas einfallen lassen. Neue Wege und Ideen sind deshalb gefragt, und ich finde, sie sind hier auch gefunden worden. Vor allem die Möglichkeit des Mitmachens für die jungen Besucher zum Beispiel beim Seilen, Kerzenziehen, Brotbacken oder Flachsen.“

Viele der Besucher, die nach einem ausgiebigen Rundgang das Mittelalter wieder verließen, waren wohl froh, dass im Burgcafé die moderne Zeit eingekehrt war. Bei Kaffee aus der Maschine und leckerem Kuchen ließen sie es sich gutgehen.

„Das Interesse war recht groß, wir sind zufrieden“, bilanzierte am Sonntag Sabine Vogel, Mitarbeiterin des Museums, „über 2000 Besucher waren an den beiden Tagen hier, einige auch mehrere Stunden. Die erweiterte Gestaltung des historischen Handwerkermarktes zu einem Burgfest mit mehr Vielfalt, bei dem das alte Handwerk aber weiter zentraler Bestandteil ist, hat sich bewährt.“

 

Foto: Torsten Eckert und Kerstin Zogbaum, Mittelaltermusiker aus Eilsleben, verstanden es, als „Carolinga und ihr Knecht“ auch die Kinder in ihr Programm mit einzubeziehen.

 

Text und Foto: Hartmut Beyer - Volksstimme

 

Bild zur Meldung: Mehr als 2000 Besucher beim Burgfest