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Genau hinschauen lohnt sich in Ummendorf

Ummendorf, den 16.06.2016

„Klein aber fein - Landwirtschaft mal anders“ lautet der Titel der neuen Sonderschau des Börde-Museums in Ummendorf.

 

Betörende Gitarrenklänge, die ein Bild von einem heißen Tag mit säuselnden Wind im sommergoldenen Kornfeld heraufbeschworen, haben passend auf die neue Sonderausstellung des Börde-Museums eingestimmt. Schülerin Laura Sanders aus Warsleben mit Lehrerin Katrin Lehmann von der Kreismusikschule „Kurt Masur“ Oschersleben war vor den etwa 40 Eröffnungsgästen eine treffliche Einleitung gelungen.

Leihgaben aus anderen Museen

Noch tiefer in die weit gefasste Thematik drang Prof. Dr. Bernhard Weisser in seinem Grußwort vor, indem er auf die vom Hamburger Kunsthistoriker Aby Warburg Ende des 19. Jahrhunderts begründete Ikonografie einging, also der Bestimmung und Interpretation von Motiven in Werken der bildenden Kunst. „Es geht in der Ikonografie und so auch in dieser Ausstellung darum, auf die Bedeutung von Kleinigkeiten zu achten. Genau hinschauen lohnt sich“, so Weisser, Direktor des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin, das einer der leihgebenden Partner für die Sonderschau „Klein aber fein“ ist.

Als Beispiel nannte Weisser eine römische Münze aus seinem Haus, die in der Ausstellung präsentiert wird: „Scheinbar ist darauf ein Bauer beim Pflügen des Feldes abgebildet. Doch seine Kleidung, ein für die Feldarbeit unpraktisches wallendes Gewand, verrät uns die wahre Symbolik: Es soll wohl einen Priester darstellen, der eine geweihte Stadtgrenze in des Kaisers Namen markiert, wie es seinerzeit üblich war.“

 

Gute Vernetzung der Museen

In den Ausstellungsräumen finden sich noch weitere Exponate, die auf den zweiten Blick das über sämtliche Epochen hinweg beliebte Sujet der Landwirtschaft mit anderen gesellschaftlichen Feldern verweben. Museumsleiterin Dr. Nadine Panteleon zeigte sich dankbar dafür: „Auch in der Museumslandschaft ist eine gute Vernetzung heute unabdingbar. Zahlreiche Museen und private Sammler haben uns durch Leihgaben bei der Gestaltung der Ausstellung unterstützt.“

Modelle aus der landtechnischen Fahrzeugwelt bilden das zweite große Segment der Sonderschau und zugleich eine feine Ergänzung zu den Originalen, die im Außenbereich des Börde-Museums die Dauerausstellung spicken. „Diese Modelle sind meist mehr als Spielzeug“, erklärte dazu Museumsmitarbeiter Uwe Schmidt, „vor allem, wenn sie original- und maßstabsgetreu produziert wurden, weil dann für alle Einzelteile eine eigene Form angefertigt werden musste.“ Manchmal stecke in den Modellen auch ein feinmechanisches Wunderwerk, das reale Funktionen der Maschinen nachahme.

Die Sonderausstellung ist bis 27. November im Börde-Museum zu sehen, geöffnet dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen von 12 bis 17 Uhr. Es können Gruppenführungen – Dauer etwa eine Stunde – mit dem Museum vereinbart werden, Telefon: 039409/522.

 

Foto: Miniaturfuhrpark der Landmaschinen. Zur Sonderschau mit ihren mehr als 250 Exponaten gehört auch „Spielzeug“ in Form von maßstabsgetreuen und teils sehr seltenen Modellen.

 

Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme

 

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