Verhageltes Jubiläumstreffen

Sehenswert waren sie allemal wieder, die fahrenden Sofas mit Chromverkleidung und die taktvoll tuckernden Traktoren.

Weit weniger als der geneigte Veranstaltungsbesucher rund um die Burg gewohnt ist, war am Wochenende beim 20. Treffen historischer Fahrzeuge und Landtechnik los. Ausgerechnet bei der Jubiläumsausgabe der beliebten Schau versetzte der launige April der mobilen Parade einen kalten Seitenhieb. Selbst manch wackerer Traktoren-Aussteller hielt nicht über die volle Tagesdistanz durch und verließ fröstelnd das Burggelände vorzeitig.

Viele fuhren eher wieder ab

Die meisten kehrten zwar am Sonntag zurück – nur das Wetter, es verhagelte teils buchstäblich weiterhin die wie immer von Neugier und Fachsimpelei geprägte Stimmung unter den Technikfreunden und Nostalgikern.

Hochglanz gab es trotzdem reichlich – ob auf zwei oder vier Rädern, ob tiefliegend oder hochsitzend, dem Rollkommando des Börde-Museums hin zur Burg und rund um selbige waren erneut mehr als hundert Fahrzeuge mit dem Status Oldtimer gefolgt. Das Technikmuseum Magdeburg zum Beispiel steuerte ein rund 90 Jahre altes Modell der legendären „Blutblase“ bei, ein vier PS starkes Motorrad mit der Typenbezeichnung DKW 200, das 1929 in Zschopau gebaut wurde und das zu jener Zeit einen wahren Boom erlebte, weil es erlaubt war, eine solche Bauklasse steuerfrei und ohne Führerschein zu fahren. Der martialisch klingende Spitzname leitete sich vom serienmäßig knallrot lackierten Tank des Motorrads ab.

Nächste Großveranstaltung im Börde-Museum ist das Kräutergartenfest zum Internationalen Museumstag am 22. Mai.

Foto: Karosserien wie aus Filmen gab es wieder zu bestaunen. Nur das Wetter präsentierte sich weniger in Hochglanzform.

Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme