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„Hüte“ geht‘s um Hüte

Ummendorf, den 22.02.2016

Um Kopfbedeckungen ging es dem Ummendorfer Trachten- und Brauchtumsverein bei seinem Plattdeutschen Kaffeeklatsch.

 

Es ist schon komisch mit dem Platt. Wendete man es am Sonnabend auf die Traditionsveranstaltung des Trachten- und Brauchtumsvereins an, dann ging es „hüte“ um Hüte. Klappt allerdings nur, wenn man Platt- und Hochdeutsch vermischt. Das griff auch Ehrenmitglied und Platt-Original Eva Brandt in ihrem Wortbeitrag auf, den die Oschersleberin zu einer kurzen Zeitreise durch die lange Historie des Hutes in den unterschiedlichsten Kulturen ausgestaltete.

„Der Hut“, führte Brandt in die Thematik des Tages ein, wird in Platt zu „de Haut“, wohingegen die Haut, das Körperorgan, vom Plattsprecher als „Hut“ bezeichnet wird. Also brachte es die Moderatorin richtigerweise auf den Punkt: „Dat is unse Thema – de Haut freuher un hüte.“ Gar nicht so schwer, oder? „De Junken hätt hier hüte wat lern deun könn“, merkte Eva Brandt bedauernd an, dass „wedder mehr Oole wie Junke ekom‘n sünd, wenn ick mick so ummekucke.“ Mehr alte als junge Gäste, die sich für das heitere Stelldichein mit Mundart und Mützen im Ummendorfer Sporthaus begeistern konnten, darunter auch wieder eine größere Delegation vom befreundeten Heimatverein aus Barneberg.

 

Schwer, junge Leute zu erreichen

„Das ist leider so, wir wollen Brauchtümer ja gern mithilfe solcher Veranstaltungen an die Jüngeren weiterreichen, aber es ist und bleibt schwer, sie auf diese Weise zu erreichen“, merkte Sigrid Prier vom Vereinsvorstand an. „Immerhin zählen wir ja noch nicht zum ganz alten Eisen“, machte sie zugleich deutlich, dass Spaß und Kurzweil trotzdem oberstes Gebot sind.

Dazu tragen stets auch die Gäste mit diversen Einlagen bei. Joachim Meier und Wilfried Duwald waren einmal mehr bestens darauf vorbereitet, die Plattrunde mit ihren Geschichten zu erfreuen. „Und wir konnten sogar einen Sketch über Hutmode aufführen, der für viele Lacher sorgte“, berichtet Sigrid Prier. Über den nächsten, dann schon 15. Plattklatsch im kommenden Jahr wurde außerdem gesprochen: „Vielleicht nehmen wir uns dann das Thema Taschen vor.“

 

Foto: Ingrid Wahrenberg (links) hatte die vermutlich kostspieligste und Isolde Schröder die älteste Kopfbedeckung zum Plattklatsch mitgebracht. Bei Wahrenbergs Kleinod handelt es sich um ein mit vielen Applikationen besetztes, handgearbeitetes Festtagshäubchen, wie es im ausgehenden 19. Jahrhundert von der gut betuchten Bördefrau getragen wurde. Isolde Schröders Haube ist wesentlich einfacher und alltagsgebräuchlicher gehalten und stolze 150 Jahre alt: aus dem Jahr 1866.

 

Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme

 

Bild zur Meldung: „Hüte“ geht‘s um Hüte